Das Barock am Main Festival ist zu einer festen Größe in der hessischen Kulturlandschaft geworden und steht für geistreiches Theater in hessischer Mundart, dessen stilistisches Repertoire vom tragischen Pathos bis zur komödiantischen Geste, von der geschliffenen Pointe bis zum grotesken Slapstick reicht.
Die Idee, ein neues, „intelligentes Volkstheater“ zu machen, geht zurück auf Wolfgang
Deichsel, den Erneuerer des hessischen Mundarttheaters. Deichsel, stets darum bemüht, die Unterscheidung von Hoch- und Alltagskultur aufzulösen, begann bereits in den 1970er Jahren damit, den großen französischen Komödien-Dichter Molière in die hessische Mundart zu übertragen. Indem es Deichsel gelang, den Witz und Esprit Molières aus dem Französischen in ein farbenfrohes und ausdrucksstarkes Hessisch zu übertragen, kam er seiner Forderung nach mehr Witz und Humor im deutschen Theater nach. Deichsel wird auch als „der hessische Molière“ bezeichnet.