Ein Abend für Fritz von Unruh

Zum Paulskirchenjubiläum. Mit Prof. Bernhard H. Bayerlein, Robert Griess und Michael Quast.

Kein anderer hielt die Rede zur Einweihung der wiederaufgebauten Paulskirche 1948 als der expressionistische Dichter, radikale Demokrat, Pazifist und „Feuerkopf“ Fritz von Unruh (1885-1970). Der Stadt Frankfurt, die ihn längst vergessen hat, war er Zeit seines Lebens eng verbunden. Sein Kampf gegen Krieg, Faschismus und die Restauration in der jungen Bundesrepublik ist aktueller denn je.
Mit Rezitationen aus Unruhs Dramen und Vorträgen sowie historischen Bild- und Tondokumenten.

Auf der Bühne: Prof. Bernhard H. Bayerlein (Konzeption), der Kabarettist Robert Griess und Michael Quast.

Ermöglicht Dank der Unterstützung durch
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V., Frankfurt am Main

Als Bühnenautor, Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung, Goethepreisträger (1948) und Träger der Goetheplakette (1955) war Unruh Frankfurt stets eng verbunden. 
Der Generalsohn aus uraltem Adel, expressionistische Dichter, Maler, radikale Demokrat und Pazifist war einer der bekanntesten Bühnenautoren der Weimarer Republik. Nach den traumatischen Erlebnissen im 1. Weltkrieg setzte sich Unruh vehement für die Weimarer Republik ein. Als engagierter Pazifist war er einer der populärsten Redner auf Anti-Kriegs-Veranstaltungen im In- und Ausland. Sein zentrales Thema: Stärkung der Demokratie und Überwindung des Krieges durch das Bild einer neuen, brüderlichen Menschheit.
Am Frankfurter Schauspielhaus wurden viele seiner Stücke uraufgeführt, einige lösten Skandale aus, Unruh musste sich vor Gericht verantworten. Die Stadt Frankfurt unter OB Ludwig Landmann stellte dem Dichter im Rententurm am Main eine Wohnung auf Lebenszeit zur Verfügung.
1933 Flucht vor den Nazis über Frankreich in die USA. 1948 bittet der Frankfurter Oberbürgermeister Kolb Fritz von Unruh, die Rede zur Einweihung der wiederaufgebauten Paulskirche zu halten. Diese „Rede an die Deutschen“ vom 18.5.1948, die seinerzeit das Land elektrisierte und emotionalisierte, ist ein Höhepunkt unserer Veranstaltung.

Der „Abend für Fritz von Unruh“ präsentiert viele weitgehend unbekannte Zeugnisse, beispielsweise das Manifest für die Deutsch-Französische Union und für „ein neues Deutschland in einem neuen Europa!“ Dazu werden Audio- und Videosequenzen gezeigt mit Reden und Interviews des Protagonisten, Musikeinlagen sowie Beiträgen von Zeitzeugen.

Termine

  • Fr 03.05.2024

    19.30 Uhr SONDERVERANSTALTUNG

    Volksbühne im Großen Hirschgraben
    Großer Hirschgraben 19, 60311 Frankfurt

    Mit historischen Bild- und Tondokumenten.